Abschiedsbesuch vom Paten

Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm des Deutschen Bundestages vergibt Stipendien für ein Austauschjahr in den USA an Schülerinnen und Schüler und junge Berufstätige.

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland.

Das „PPP“ ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten.

Jan Eric Wiemann aus Lübbecke, 21 Jahre alt, hat den umfangreichen Bewerbungsvorlauf bestens überstanden und startet am 8. August vom Flughafen Frankfurt aus zu einem einjährigen Aufenthalt in die USA. Kurz vor seiner Abreise bekam er in diesen Tagen Besuch von seinem „Paten“, dem heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Achim Post.
Mutter Jutta Wiemann hatte eine einladende Kaffeetafel gedeckt. Bei Kaffee und Pflaumenkuchen tauschten sich die beiden ein letztes Mal persönlich aus, ehe für ein Jahr die Kontakte nur noch überwiegend via Internet laufen werden. Schon Oktober bis Dezember 2016 fanden erste Auswahltagungen in Bonn und Berlin statt. Anfang diesen Jahres dann erfolgten die Nominierungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch eine Abgeordnete oder einen Abeordneten des Bundestages. Zuständig für Jan Eric Wiemann war Achim Post.

Der 21-jährige Jan Eric war schon immer ein agiler junger Mann. Nach seinem Abitur am Wittekind-Gymnasium ließ er sich zum Mediengestalter Bild und Ton ausbilden. Er spielte während seiner Schulzeit als Schlagzeuger in der Schul-Bigband und war Mitglied der Schülervertretung. Zuletzt war er als freier Mitarbeiter beim Westfalenblatt als Fotograf tätig.

Nun also geht´s ab in die USA. Zunächst nach New York, dort bleibt die Gruppe eine Woche lang. „Wie es von dort aus weitergeht, weiß ich noch nicht“, erklärt Jan Eric Wiemann, was ihn aber nicht weiter zu beunruhigen scheint. Auf jeden Fall ist die grobe Richtung Seattle, von dort aus ist es noch etwas mehr als eine Stunde Autofahrt bis zu seinem Zuhause in den USA. Zunächst nach Mount Vernon, etwa so groß wie Lübbecke und bekannt für seine Tulpenzucht, und dann noch einmal gut 20 Meilen bis Sedro Wooley, wo seine Gasteltern zuhause sind. Jan Eric: „Sie leben ein bisschen abgeschieden, sind beide pensioniert und züchten Hunde.“ Da er aber gleich nach seiner Ankunft ein gebrauchtes Auto kaufen will, wird er die Entfernungen problemlos überbrücken können. Zunächst, im ersten Halbjahr seines Aufenthaltes, bis zum Community „Skagit Valley College“, im zweiten Halbjahr voraussichtlich nach Seattle, wo er sich einen Job als Kameramann suchen will.

Er macht sich also auf den Weg in ein echtes Abenteuer. Sollten Probleme auftauchen, so versichert ihm sein Pate Achim Post, kann er sich immer an ihn wenden. Doch Jan Eric Wiemann macht den Eindruck, als werde er seinen Aufenthalt in den USA entspannt in den Griff bekommen. Angesagt haben sich natürlich auch Besucher und Besucherinnen aus Deutschland, so dass kaum Langeweile aufkommen wird.