Tour durch die Schätze Petershagens

Achim Post und Staatssekretär erkunden geschichtsträchtige Gebäude

Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten Achim Post (SPD) besichtigte Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit den Mühlenkreis. In Petershagen besuchten beide das Amtsstubenhaus, die Alte Synagoge und das Alte Amtsgericht. Auch der Petershäger Bürgermeister Dieter Blume ließ es sich nicht nehmen, den Staatssekretär zu begrüßen. Sichtlich beeindruckt war Gunther Adler von der Vielzahl an bedeutenden historischen Gebäuden im Zentrum der Stadt und dem ehrenamtlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger.

Die erste Station ihrer Tour durch die Schätze Petershagens führte die Gäste ins Amtsstubenhaus. Zusammen mit dem Architekten Wolfgang Riesner zeigte Brunhild Wagner, die Besitzerin des Hauses, Gunther Adler und Achim Post das bedeutende Baudenkmal. 2014 kaufte Brunhild Wagner das Haus, um es zum Wohnhaus umzugestalten. Dass es sich um einen sensationellen Fund handelte, war ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Erst bei der Renovierung stießen sie und ihr Architekt auf bedeutende Wandmalungen. Experten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe fanden heraus, dass das Haus 1599 für den fürstbischöflichen Amtmann Johann von Staffhorst gebaut wurde.

Drei Jahre nach dem Kauf sind die Restaurierungsarbeiten im vollen Gang. Fördermittel des Bundes, des Landes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ermöglichen die aufwendigen Arbeiten zum Erhalt des Hauses. Achim Post hatte sich zusammen mit seinem damaligen Kollegen im Bundestag, Steffen Kampeter, für die Bundesfördermittel eingesetzt. Auch zukünftig wird das Amtsstubenhaus der Öffentlichkeit zugänglich sein. Das Erdgeschoss wird für Führungen, Vorträge und kleine Veranstaltungen genutzt.

Ihr zweiter Stopp führte die beiden Politiker direkt nebenan in die Alte Synagoge. Wolfgang Battermann von der Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge erklärte alles rund um das Gebäude und die Geschichte des Judentums in der Region. Die Synagoge wurde während des Pogroms von 1938 geschändet, die Inneneinrichtung demoliert und zerstört. 1998 kaufte die Stadt Petershagen das Gebäude. Mühevoll wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Synagoge wieder hergerichtet. Seit 2001 ist die Alte Synagoge als Informations- und Dokumentationszentrum zur jüdischen Orts- und Regionalgeschichte für die Öffentlichkeit zugänglich. Besonders beeindruckend ist die voll funktionsfähige Mikwe, die 2008 in der anliegenden alten jüdischen Schule freigelegt wurde.

Zu guter Letzt besichtigten Gunther Adler und Achim Post das Alte Amtsgericht. Annette Niermann vom Förderverein des Kultur- und Begegnungszentrums Altes Amtsgericht Petershagen e.V. führte ihre Gäste durch den Gebäudekomplex. Der Förderverein hatte sich im Sommer 2015 gegründet, um das Alte Amtsgericht zu erhalten. Im Mai 2016 wurde Wiedereröffnung mit neuem Pächter gefeiert. Der Verein bietet ein breites Kulturangebot in den Räumlichkeiten des Alten Amtsgerichts an – von Kunstausstellungen über Konzerte bis hin zu Theateraufführungen. Spannend für den Staatssekretär war neben der Architektur des Amtsgerichts vor allem das in ein Hotel umfunktionierte Gefängnis. Der Verein Rast im Knast bietet seinen Gästen Übernachtungen in ehemaligen Gefängniszellen.

Achim Post abschließend: „Der Staatssekretär war nicht nur von den geschichtsträchtigen Gebäuden begeistert. Vor allem das bürgerschaftliche Engagement hat ihn beeindruckt. Genau das macht das Leben in Petershagen meiner Meinung nach so besonders. Hier wird Geschichte eindrucksvoll gelebt.“