Dialog über Schwachstellen des Rentensystems

Bundestagsabgeordneter Achim Post hat mit 60 Gästen über Zahlungsmodelle im Ruhestand gesprochen

huellhorst17102014Berlin/Hüllhorst-Holsen (schw). “Die Welt steht in Flammen. Ebola, Kriege im Nahen Osten, Konflikte in der Ukraine. Trotzdem muss es für jeden Bürger weitergehen”, sagte der SPD-Bundestagsabgeordneter Achim Post zu den 60 Gästen eines rentenpolitischen Informationsabends im Dorfgemeinschaftshaus des SPD Ortsvereins Holsen. Neben Ehrungen langjähriger Parteimitglieder stand vor allem das Referat des heimischen Abgeordneten zum Thema “Rente – Von Bismarck bis zur Rente mit 63” im Vordergrund.

“Wer rastet, der rostet”, begrüßte Ortsvereinsvorsitzende Agnes Gärtner die Gäste und machte in ihrer Rede deutlich, dass der Ortsverein neue Konzepte entwickelt habe, aber “Bewährtes weiterhin bestehen bleibt.” Sie dankte damit den langjährigen Parteimitgliedern Monika Küffmeier-Kienlein, Christel Struckmeier, Margret Bollmann und Heike Ritter für ihre verlässliche Arbeit: “Ihr seid die treuen Seelen im Hintergrund. Wenn ihr gebraucht werdet, seid ihr immer helfend zur Stelle.”

Als Dank gab es Geschenke und Urkunden von Agnes Gärtner und Achim Post. Zu den Gratulanten gehörten auch Reinhard Wandtke (SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender und stellvertretender Landrat), SPD-Landtagsabgeordneter Ernst-Wilhelm Rahe sowie Bernd Rührup (SPD-Bürgermeisterkandidat), der auch die Moderation des Informationsabends zum Thema Rentenversicherung übernahm.

Um die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten zu können, müsse ein Blick in die Vergangenheit gerichtet werden, so Achim Post. “Mit der Kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 gab es so etwas wie die Geburtsurkunde der Sozialpolitik. 1889 wurde das Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz verabschiedet – der Grundstein für die gesetzliche Rentenversicherung von heute”, so Post in seinem Rückblick. Reichskanzler Otto von Bismarck selbst gestand seinerzeit ein, dass es ohne die Sozialdemokratie keine Sozialversicherung geben würde.

Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung machen ein Gesamtvolumen von rund 470,2 Milliarden Euro aus. “Die gesetzliche Rentenversicherung ist die wichtigste der drei Säulen der Alterssicherung in Deutschland”, bewertete Post. Mit dem Generationenvertrag sei eine Generationen übergreifende Solidargemeinschaft auf Basis des Sozialstaatsprinzip gemeint.

Auch auf die Entwicklung der Bundeszuschüsse ging Post ein. Politisch sei der Einfluss der älteren Generation groß. Denn “20 Millionen Rentner sind auch 20 Millionen Wähler: Die können richtig Druck machen.” Im Verlauf des Abends stellten die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus auch ganz persönliche Fragen. Fallbeispiele zeigten die Vielfältigkeit der Komplikationen in der Rentenberechnung. Achim Post sprach auch über Vor- und Nachteile der “Riester-Rente” und der “Rürup-Rente” und erläuterte im Einzelnen das “Rentenpaket 2014”, in dem sich wiederum vier Teilpakete verbergen. “Das Rentensystem erscheint vielen so komplex wie die Relativitätstheorie von Einstein.” Post versprach, auch nach dem Informationsabend für die Fragen der Bürger zur Verfügung zu stehen. Auch weiteres Informationsmaterial stellte er zur Verfügung. Jeder Rentenantrag werde ganz individuell von Fachleuten beurteilt und berechnet werden müssen, so Post. Neben der gut eineinhalbstündigen Diskussion lud der Ortsverein zum Abendessen und geselligen Beisammensein ein.

Kostenfreie Infoblätter können im Büro von Achim Post bestellt werden: “Das neue Rentenpaket”, “Die Rente ab 63”, “Die Mütterrente” und “Die neue Erwerbsminderungsrente”. Das Büro befindet sich am Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Erreichbar unter: (030) 22 77 48 13 oder per Mail an: achim.post@bundestag.de.

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14 – Lübbecke (Altkreis), Freitag 17. Oktober 2014