Wir müssen unsere Kinder besser schützen

Die jüngsten schrecklichen Fälle von Kindestötungen und Kindesmisshandlungen haben uns erneut dramatisch gemahnt: Wir müssen unsere Kinder besser schützen.

Deshalb will die SPD zusammen mit Bund, Ländern und Kommunen ein Gesamtkonzept entwickeln, das die Verzahnung von Prävention, Jugend- und Familienhilfe, öffentlichem Gesundheitsdienst, Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen, Anbietern von Gesundheitsleistungen und schulischen und vorschulischen Einrichtungen ebenso beinhaltet wie eine “Kultur des Hinsehens”, damit Vernachlässigungen von Kindern frühzeitig erkannt werden.

Jedes Kind hat das Recht auf gesundes Aufwachsen. Die Grundlagen für die weitere Entwicklung werden in den ersten Lebensjahren gelegt. Deshalb benötigen Kinder von Beginn an eine umfassende gesundheitliche Versorgung und Vorsorge.

Die meisten Eltern nehmen die Vorsorgeangebote für ihre Kinder in Anspruch. Entwicklungsverzögerungen und gesundheitliche Störungen können so frühzeitig entdeckt und ausgeglichen werden. Allerdings sinken die Teilnahmezahlen mit dem Alter der Kinder häufig bei sozial benachteiligten Familien. Das Versäumen von Vorsorgeangeboten ist meist auf Nachlässigkeit zurückzuführen, kann jedoch im Einzelfall auch ein Anzeichen für Vernachlässigung oder gar Misshandlung sein.

Wir wollen, dass alle Kinder an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Dies soll ein wichtiger Baustein innerhalb eines umfassenden Schutzkonzepts für Kinder sein. Dazu ist in den Ländern ein flächendeckendes System aus Einladeverfahren, Rückmeldemechanismen und aufsuchender Sozialarbeit durch den öffentlichen Gesundheitsdienst oder das Jugendamt zu schaffen. Darüber hinaus müssen Qualität und Rhythmus der Vorsorgeuntersuchungen überprüft und die Datenübermittlung zwischen Gesundheits-, Jugend- und Sozialämtern verbessert werden.

Jeder weiß: Damit wären nicht alle Probleme gelöst. Aber verbindliche Vorsorgeuntersuchungen sind ein wichtiger Baustein.