“Der größte Wahnsinn, von dem ich jemals gehört habe.”

Foto: BIGTAB

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Am vergangenen Mittwoch fand in der ehem. Grundschule Minden-Meißen eine Bürgerinformationsveranstaltung der BIGTAB, der Bürgerinitiative gegen den trassenfernen Ausbau der Bahn, zum geplanten Neubau einer Tunneltrasse zwischen Porta Westfalica und Bückeburg statt, an der auch der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Achim Post und sein Vorgänger Lothar Ibrügger teilnahmen.

Die Bahn und das Bundesverkehrsministerium planen zur Entlastung der Nordbahnstrecke eine Neubau einer Tunneltrasse. Ähnliche Planungen waren 2004 abgelehnt worden und man beschloss den Ausbau der Trasse zwischen Minden und Haste von 2 auf 4 Gleisen. Dieser Ausbau findet sich im Bundesverkehrswegeplan dagegen nicht wieder.

Kritiker der Tunneltrasse befürchten, dass der notwenige Ausbau der Nordstrecke (welche im europäischen Güterverkehrsnetz eine wichtige Rolle einnimmt), aufgrund der immensen Kosten für die Tunneltrasse (ca. 1,8 – 1,9 Mrd. €) nicht umgesetzt wird. Hinzu kommt die Befürchtung, dass die Stadt Minden vom Fernverkehrsnetz abgekoppelt wird.

Achim Post nahm in seinem Wortbeitrag kein Blatt vor dem Mund und bezeichnete die Tunneltrasse als “größten Wahnsinn den er jemals gehört habe” und der “verkehrspolitisch total unsinnig und überflüssig sei”. Deshalb setze er sich gemeinsam u.a. mit seinen heimischen Bundestagskollegen Stefan Schwartze (SPD), Steffen Kampeter (CDU) und Tim Ostermann (CDU) gegen diese Planungen ein.

Gegenüber dem Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Enak Ferlemann (CDU) haben die heimischen Bundestagsabgeordneten bereits schon deutlich gemacht, dass sie und die Region diese Planungen für eine Tunneltrasse ablehnen. Hierzu wird es am 29. April auch noch ein Gespräch im Bundesverkehrsministerium geben.

Die Planungen für die Tunneltrasse werden auch Thema der NRW-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion sein, dessen Vorsitzender Achim Post ist. Er setze sich dafür ein, dass das Land NRW in einer Stellungnahme den Planungen eine deutliche Absage erteilt: „Und zwar eine ganz klare und unmissverständliche, dass dieses Projekt abgelehnt wird, und nichts im verschwiemelten Beamtendeutsch, aus dem man alles herausinterpretieren kann.“

Bereits die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Inge Howe hatte vor einigen Tagen erklärt, dass auch der Landtag NRW in einer Stellungnahme klare Position gegen die Tunneltrasse beziehen solle und sie sich dafür einsetzen werde.