Wahlkampf an der Haustür in Stemwede

In Stemwede verließ sich Bundestagskandidat Achim Post (l.) auf den SPD-Gemeindeverband und wurde nicht enttäuscht. Neben dem Gemeindeverbandsvorsitzenden Paul Lahrmann und Günter Bohne, Vorsitzender der AG 60plus, (v.l.) unterstützen ihn in Levern Reinhold Bartels sowie Kurt und Jürgen Gläscher. ·(Foto: Pröpper)

In Stemwede verließ sich Bundestagskandidat Achim Post (l.) auf den SPD-Gemeindeverband und wurde nicht enttäuscht. Neben dem Gemeindeverbandsvorsitzenden Paul Lahrmann und Günter Bohne, Vorsitzender der AG 60plus, (v.l.) unterstützen ihn in Levern Reinhold Bartels sowie Kurt und Jürgen Gläscher. ·(Foto: Pröpper)

Stemwede – „So macht Wahlkampf Spaß“, sagt der Bundestagskandidat der SPD und erhebt sein Glas im Schatten eines Pavillons. Die, die ihm zuprosten, kennt Achim Post an diesem Donnerstagabend in Levern – es sind Mitglieder des SPD-Gemeindeverbandes, die ihn bei seiner Eintageswahltour durch Stemwede begleitet haben und ihm auch beim ungenutzten Bürgerempfang zur Seite stehen.

Von morgens bis abends hatte sich Post die Sorgen und Wünsche der Bevölkerung angehört, hatte vor drei Supermärkten Prospekte verteilt, mit OKT, KKC und Rila Unternehmen in Oppenwehe und Levern sowie das DRK-Haus samt Tafelausgabe in Wehdem besucht und an zahlreichen Leverner Türen geklingelt. „Mehr kann man an einem Tag nicht schaffen“, sagt der zweifache Familienvater aus Espelkamp geschafft und dankt der Stemweder SPD, die den Tag für ihn „perfekt geplant“ hatte.

Am Sonntag, 22. September, ist Bundestagswahl. Post tritt dann zum zweiten Mal an. 2009 rutschte die SPD in Stemwede auf 23,7 Prozent. „Wenn es nach der Stimmung von heute geht, bekommt die SPD in Stemwede 60 Prozent“, sagt der 54-Jährige scherzhaft aber enthusiastisch.

Ernsthaft: Was läuft in diesem Wahlkampf anders? Es gebe viel mehr Hausbesuche, sagt Post. Diese hätten vor vier Jahren eher eine untergeordnete Rolle gespielt. „Bei der ersten Wahl war klar, dass dich die Umfragewerte mit der Stimmung vor Ort decken. Das Ergebnis war absehbar.“

Diesmal sei das anders. Diesmal lautet das oberste Wahlkampf-Ziel: „Gewinn des Direktmandates im Wahlkreis 134 durch Mobilisierung von bis zu 20 000 ehemaligen SPD-Wählern, die 2009 nicht zur Wahl gegangen sind“. An „zweiter Stelle“ steht die Ablösung der Bundesregierung durch Peer Steinbrück.

Die Menschen würden sich diesmal später entscheiden, schätzt Achim Post. Das sei für eine Partei, die auf Bundesebene hinten liege, eine Chance. Und Post will diese nutzen. 60 000 Direktkontakte mit Wählern soll es bis zum Stichtag geben. Das haben er und sein Wahlkampf-Team sich vorgenommen.

Was können die Menschen erwarten, wenn sie ihm ihre Stimme schenken? „Dass ich genau das einhalte, was ich verspreche“, sagt der Generalsekretär der SPD Europas. Er will für alle Bürger, Unternehmen und Arbeitnehmer ein verlässlicher Ansprechpartner sein. Werde er gewählt, werde er schnellstmöglich in allen Gemeinden und Städten vorstellig um zu besprechen, was anliege.

Was Stemweder Firmen und Privatpersonen wollen, hat er am Donnerstag erfahren. Er sei „unheimlich gut“ aufgenommen worden, berichtet Post.

Die Aufgeschlossenheit vor Ort sei größer, als die Zahlen aus Berlin hätten vermuten lassen. Neben Syrien (wir berichteten) sei er auf die Themen Rente, Gesundheit und Pflege angesprochen worden. Besorgt seien die Bevölkerung wegen fehlender Nachfolger für Ärzte. „Das ist einer der Schwerpunkte“, sagt Post, „wo es keine Lösung gibt“. „Wer etwas anderes sagt, der lügt.“ Bei den Firmen sei er meist auf die Notwendigkeit von qualifizierten und zuverlässigen Mitarbeitern angesprochen worden.

Die 60  000 Wähler-Direktkontakte will Achim Post durch 15 000 Hausbesuche, 50 Verteilaktionen, Informationsständen in den Stadtzentren, die Teilnahme an Bürgerempfängen, Podiumsdiskussionen und eigenen Veranstaltungen knüpfen.

Neben 1 300 Wahlplakaten prangt sein Gesicht auf 55 Großplakattafeln. Auch Werbung im Kino gibt es. Gegen Ende des Wahlkampfes verschickt die SPD 110  000 Briefe an Haushalte. Nach dem erfolgten Besuch von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in Porta Westfalica folgt am 12. September eine Veranstaltung mit Martin Schulz (Präsident des Europäischen Parlaments) in Minden und am 20. September kommt Parteivorsitzender Sigmar Gabriel in den Mühlenkreis.

Posts engeres Wahlkampfteam besteht aus André Stargard (Unterbezirksvorstand), Ulrich Pock (Geschäftsführer) und Kampagnenleiter Hartmut Stickan. Zehn Wahlkampfleiter gibt es in den Stadt- und Gemeindeverbandsvorständen, 70 Wahlkampfbeauftrage in den SPD-Ortsvereinen Mehr als 500 Helfer stehen dem Kandidat bei Plakatierung, Infoständen und Hausverteilungen zur Seite. · kap

Quelle: Kreiszeitung – 31.08.2013