Missbrauch von sachgrundloser Befristung einen Riegel vorschieben

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Wir schaffen in unsicheren Zeiten Planbarkeit und Perspektiven für Arbeitnehmer*innen. Wer arbeitet, verdient Sicherheit. Die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverhältnissen entspricht nicht mehr den Anforderungen unserer Zeit. Ursprünglich sollte sie mehr Flexibilität für Arbeitgeber*innen schaffen und sie in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit motivieren, Menschen einzustellen. Was ursprünglich als Ausnahme gedacht war, ist zur unschönen Regel geworden und wird häufig missbraucht, um den Kündigungsschutz zu umgehen.

2019 war fast jede zweite Neueinstellung befristet. In der Corona-Pandemie hat sich dieser Trend verschärft. Das ist respektlos gegenüber den Arbeitnehmer*innen, denn betrieblich sind die Befristungen oft nicht gerechtfertigt. Vor allem Berufseinsteiger*innen stehen Unsicherheit und niedrigen Einkommen machtlos gegenüber. Gerade junge Menschen brauchen aber Perspektiven für ihre Lebens- und Familienplanung. Ihnen hilft der jetzt von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vorgelegte Gesetzentwurf. Damit soll dem Missbrauch ein Riegel vorgeschoben werden. Sachgrundlose Befristungen sollen künftig nur noch bei Neueinstellungen und höchstens 18 Monate erlaubt sein – statt wie bisher 24. Sie dürfen maximal einmal statt wie bisher dreimal verlängert werden. Unternehmen mit mehr als 75 Beschäftigten dürfen höchstens 2,5 Prozent ihrer Mitarbeiter*innen sachgrundlos befristen.