Missverhältnis zwischen Fachkräftemangel und Ausbildungsbereitschaft

Inge Howe und Achim Post zu Besuch bei der Arbeitsagentur in Minden

Auf dem Foto von links nach rechts: Frauke Schwiert – Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Herford; MdB Achim Post; MdL Inge Howe; Thomas Fischer – Geschäftsstellenleiter Minden

Auf dem Foto von links nach rechts: Frauke Schwiert – Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Herford; MdB Achim Post; MdL Inge Howe; Thomas Fischer – Geschäftsstellenleiter Minden

Minden. Zu einem Arbeitsbesuch trafen der heimische Bundestagsabgeordnete Achim Post und die Mindener Landtagsabgeordnete Inge Howe (beide SPD) jetzt mit der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Herford Frauke Schwietert und dem Leiter der Mindener Geschäftsstelle Thomas Fischer zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Struktur und Perspektiven des allgemeinen Arbeitsmarktes sowie die Entwicklung der Ausbildungssituation im Kreisgebiet.

Bei den angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätzen sei gegenüber den Vorjahren ein deutliches Plus festzustellen: Mit rechnerisch 104 Plätzen pro 100 Jugendlichen ist die Ausbildungssituation im Kreis Minden-Lübbecke (ganz anders als im Kreis Herford) zum ersten Mal seit Jahren zahlenmäßig ausgeglichen. Gleichwohl sei festzustellen, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe mit dem von ihnen beklagten oder perspektivisch befürchteten Fachkräftemangel noch längst nicht übereinstimme.

Die Kooperation der Arbeitsagentur mit dem Kreis im Rahmen des gerade angelaufenen Übergangsmanagements Schule/Beruf sei gut, stellte Frauke Schwietert fest. Da bis 2017 die dort u.a. verankerte Potentialanlayse der Jugendlichen an allen Schulen vorgenommen werden soll, habe man hier noch gemeinsam eine große Aufgabe zu stemmen. Dies gelte auch für die angestrebte Berufsfelderkundung im Rahmen des Programms „Kein Abschluss ohne Anschluss“: Hier seien vor allem die Unternehmen in der Pflicht.

Den Arbeitsmarkt im Mühlenkreis bezeichnete Frauke Schwiertert als „stabil und robust“. Und laut Thomas Fischer seit die „Situation für unsere Kunden durchaus gut“. Die in den letzten Jahren den veränderten Herausforderungen angepasste differenziertere Beratungsstrukur der Arbeitsagentur mit u.a. veränderten Betreuungsschlüsseln habe sich bewährt. Für die bessere Beratung und Betreuung von Problemgruppen am Arbeitsmarkt strebe die Arbeitsagentur eine engere Zusammenarbeit mit dem JobCenter der Kreises (zuständig für Langzeiterwerbslosen) an.

Von Achim Post und Inge Howe auf ganz konkrete Probleme bzw. Lösungsvorschläge angesprochen, verwiesen Frauke Schwietert und Thomas Fischer auf die derzeit stark eingeschränkten Möglichkeiten der Sprachförderung sowie auf weggefallene ESF-Mittel für Transferleistungen. Zudem wurde aus der Praxis heraus der Wunsch geäußert, für Umschüler in längerfristiger Berufsausbildung wieder Unterhaltsgeld oder ähnliches bereitzustellen.

Die beiden Abgeordneten nahmen die Informationen, Hinweise und Anregungen gerne mit und sagten zu, die Hinweise und praktischen Vorschläge „mitzunehmen und entsprechend politisch einzuspeisen“.