Stefan Schwartze und Achim Post zum Produktionsstopp bei k+s: „Arbeitsplätze dürfen nicht vom Pegelstand der Flüsse abhängen“

Die Weser-Bundestagsabgeordneten setzen ihre Gesprächsreihe zum Thema Weser-Versalzung fort. In der kommenden Woche treffen sie den Vorstand vom Salz- und Düngemittelhersteller k+s. Gesprächsthemen werden neben den umweltpolitischen Fragen auch der erneute Produktionsstopp bei k+s sein.

Die beiden heimischen Bundestagsabgeordneten Achim Post und Stefan Schwartze (beide SPD) erklären dazu: „Der erneute Produktionsstopp beim Salz- und Düngemittelhersteller k+s zeigt, dass die Einleitung von salzhaltigen Abfällen in Flüsse kein Zukunftskonzept ist. Es kann nicht sein, dass die Kali-Kumpel erneut unter Kurzarbeit und Zukunftsängsten leiden müssen. Die Mitarbeiter verdienen Planungssicherheit durch nachhaltige und umweltschonende Entsorgungsstrategien, damit Arbeitsplätze nicht vom Pegelstand der Flüsse abhängen.“

Seit Ende August ist der k+s Standort Wintershall heruntergefahren. Letzte Woche erklärte k+s eine Produktionsunterbrechung auch am Standort Hattorf. Grund dafür seien die extreme Trockenheit und der dadurch anhaltende niedrige Wasserstand der Werra.

„Die Einleitung in die Werra und Weser als Hauptentsorgsweg für salzhaltige Abwässer ist nicht tragbar. Klimawandel und lange Dürreperioden sind nur ein weiteres Argument. Nachdem es bereits 2016 und 2017 Produktionsunterbrechungen wegen Trockenheit gab, müssen die Verantwortlichen den eingeschlagenen Weg noch konsequenter fortsetzen und auf moderne Techniken setzen. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit allen Beteiligten eine Lösung finden, die Arbeitsplätze sichert, die Umwelt schont und die Wirtschaft berücksichtigt“, so Stefan Schwartze und Achim Post.

„Pipelines sind keine Option, weil sie die Probleme nur regional verlagern. Weser und Werra leiden gleichermaßen seit Jahren unter niedrigen Pegelständen. Zwischen der Oberweser-Region und den Edersee-Anliegern gibt es bereits seit Jahren eine Diskussion um das wenige Wasser“, erläuteren die beiden Weser-Bundestagsabgoerdneten abschließend. Gibt der Edersee Wasser ab, um die Schifffahrt auf der Weser zu gewährleisten, hat dies wiederum Auswirkungen auf den Tourismus am Edersee. In diesem Jahr musste die Schifffahrt auf der Weser eingestellt werden, weil der Edersee so leer wie nie ist.

Hintergrund: Das Thema „Weser-Versalzung“ begleitet und betrifft alle Weseranrainer bereits seit vielen Jahren. Während viele Flüsse in Deutschland durch vielfältige (Schutz-)Maßnahmen im Laufe der letzten drei Jahrzehnte wieder eine hohe Wasserqualität erreicht haben, bleibt die Weser ein versalzenes Sorgenkind. Die Salzbelastung gefährdet weiterhin die Gesundheit und die Lebensqualität der Anrainer. Auswirkungen sind ein stark angegriffenes Ökosystem und ein Versalzen des Grundwassers. Ursache ist die beim Salzabbau anfallende Entsorgung von Salzabwässern in die Werra und Weser.