WB-Artikel: Espelkamper sammelt Eindrücke bei Polit-Profis

Felix Gröting vier Wochen beim Abgeordneten Post in Berlin

Espelkamp/Berlin(WB). Vier Wochen lang hat der 20-jährige Espelkamper Felix Gröting den heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Achim Post bei seiner Arbeit unterstützt. Er absolvierte sein studentisches Praktikum in Posts Büro und konnte Einblicke in den politischen Alltag in der Hauptstadt gewinnen.

»Es hat wirklich viel Spaß gemacht. Die Arbeit war vielseitig und sehr interessant. Ich werde meine Zeit dort definitiv in guter Erinnerung behalten«, lautet das Fazit des Jungpolitikers. »Das Praktikantenprogramm der SPD-Fraktion hat den Großteil meiner Zeit dort gefüllt. Dazu gehörten unter anderem Führungen durch den Bundesrat und das Kanzleramt. Wir hatten viele Gesprächsrunden mit europäischen Botschaftern, in denen es meist um die Zukunft der Europäischen Union ging. Aber auch das Krisenmanagement oder Wirtschaftsaspekte wurden intensiv diskutiert. Diese Gespräche waren zwar sehr informativ, auf Dauer allerdings etwas monoton«, berichtet Gröting.

Besonders hebt der Student das Treffen mit dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Oppermann hervor und die Arbeitsgruppensitzungen für Äußeres, zu denen er Achim Post begleitete: »Diese Gespräche waren sehr viel mehr auf die praktische Politikerarbeit ausgerichtet und deshalb wesentlich reizvoller.« Oppermann habe sich allen Fragen der Praktikanten gestellt und offen geantwortet. »Ich hätte gern von ihm gewusst, wie er die Situation nach der Bundestagswahl 2017 einschätzt. Denn weder die Umfragewerte der SPD noch einzelner Politiker stimmen sonderlich hoffnungsvoll.« Erneut »kleiner Koalitionspartner der CDU/CSU« zu werden, sieht der Espelkamper nicht als Perspektive an: »Ich hätte deshalb gern Oppermanns Meinung zu einer Rot-Rot-Grünen Koalition gehört«, sagt Gröting. Im großen Fragenansturm der Mitpraktikanten sei seine Meldung jedoch untergegangen.

Neben dem Praktikantenprogramm arbeitete der 20-Jährige im Büro von Achim Post mit. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Bearbeitung von Anfragen aus dem Wahlkreis und die Recherche. »Abgeordnete haben zu viele Termine, um alleine in allen Bereichen auf dem Laufenden bleiben zu können. Deshalb ist es wichtig, dass das Büro diese Arbeit übernimmt«, sagt Gröting.

Ob er selbst einmal den Weg in die Politik einschlagen will, weiß er noch nicht sicher. »Das ist ein stressiger und mitunter unsicherer Job«, weiß er nun aus eigener Erfahrung. Kommunalpolitisch ist Felix Gröting als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaft aktiv. Er kandidierte bei der Wahl 2014 für den Stadtrat. »Wenn ich meinen Abschluss in Politikwissenschaften habe, sehe ich weiter«, sagt der Student.

Quelle: WB vom 11.04.2015